Die Radeberger Gruppe will Ende 2023 die Getränkeproduktion in Frankfurt Sachsenhause einstellen. Wenn es so kommt, werden über 150 Beschäftigte ihren Job verlieren. Auch Frankfurt würde mit dem Schließen der Binding Brauerei ein Stück Identität und Kultur verlieren. Der Adler im Binding Logo ist nun mal ein Stück Frankfurter Geschichte, ähnlich wie der Adler im Stadtwappen oder der Adler auf dem Eintracht Trickots.
Viel wichtiger jedoch, als kulturträchtige Architektur, wie die weithin sichtbaren kupfernen Braukessel im Sachsenhäuser Sudhaus oder schicke Logos sind die Beschäftigten. Wenn 150 Menschen ohne Arbeit dastehen leider darunter auch ihre Familien! Und wenn Familien-Einkommen wegbrechen, ist das in einer teueren Stadt wie Frankfurt besonders fatal.
Viele der Beschäftigten arbeiten bereits mehrere Jahrzehnte bei Binding. Für sie ist es nicht einfach nur ein Job, sondern Leidenschaft, Familie und Heimat. Und wer das wegnimmt, nimmt den Menschen ein Stück ihrer Identität und Würde. Das darf jedoch nicht sein!
Die Katholische und Evangelische Kirche zeigen sich solidarisch mit den Binding Beschäftigten. Ein Grußwort der beiden Dekane ging bereits an den Betriebsrat. Und selbstverständlich sind wir auch dabei, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre Jobs auf die Straße gehen. Selbst frostige Minustemparaturen konnten uns nicht abhalten, den Beschäftigeten in einem ökumenischen Gottesdienst am 17. Dezember unsere Solidarität zu erklären.
Weitere Treffen mit dem Betriebsrat und den Beschäftigten sind für Anfang 2023 geplant!
Das ist kein Zufall, sondern Gott wollte damit zeigen: Zuerst wende ich mich denen zu, die auf der Schattenseite stehen, die in unsicheren Verhältnissen leben.
Gottesdienst 17. Dezember 2022, Pfarrerin Silke Alves-Christe
Oder wie es Pfarrerin Silke Alves-Christe in ihrer Predigt sagte: "... da waren die Hirten auf dem Feld die ersten, denen Gott von dieser Geburt berichtete. Ja, sie waren sogar die einzigen. ... Das ist kein Zufall, sondern Gott wollte damit zeigen: Zuerst wende ich mich denen zu, die auf der Schattenseite stehen, die in unsicheren Verhältnissen leben. Die einfachen Leute, die sonst gern übersehen werden, nach denen sonst niemand fragt, die sind mir besonders wichtig. Denen schicke ich höchstpersönlich meine himmlischen Boten, damit sie zuerst von der großen Freude erfahren."
Weitere Treffen mit dem Betriebsrat und Beschäftigten sind geplant!