Wie wäre eine bessere Welt? Ein 2.000 Jahre alter Text gibt davon eine Idee!
Die einen haben nicht genug zum Leben, fürchen um Job und Einkommen und haben Angst vor dem sozialen Abstieg. Die anderen haben im Übermaß. Man muss nicht weit reisen, um solche Unausgewogenheiten zu erleben. Um die volle Bandbreite zu sehen, reicht in Frankfurt bereits der Weg zwischen zwei U-Bahn Stationen. Zwischen Taunusanlage mit mondäner Alten Oper und schicken Banken bis zur Hauptwache mit frierenden Obdachlosen auf Papp-Unterlagen sind es gerade ein paar hundert Meter.
Jetzt hebt er seinen gewaltigen Arm und fegt die Stolzen weg mitsamt ihren Plänen. Jetzt stürzt er die Mächtigen vom Thron und richtet die Unterdrückten auf.
Lukas-Evangelium, Erstes Kapitel ab Vers 46 (Bibel-Übersetzung: "Hoffnung für alle")
Doch unsere Welt kann auch besser werden. Im Lukasevangelium lesen wir von Maria, einer jungen Frau die gerade schwanger ist. Ihr Kind, an Weihnachten geboren, wird den Namen Jesus tragen und in die Geschichte eingehen. Maria hat ihre sehr kraftvolle Idee einer gerechten Welt im Magnificat formuliert, eine Art antiker Sozial-Utopie:
»Mein Herz preist den Herrn,
alles in mir jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter!
Ich bin nur seine geringste Dienerin,
und doch hat er sich mir zugewandt.
Jetzt werden die Menschen mich glücklich preisen in allen kommenden
Generationen; denn Gott hat Großes an mir getan, er, der mächtig und heilig ist.
Sein Erbarmen hört niemals auf; er schenkt es allen, die ihn ehren,
von einer Generation zur andern.
Jetzt hebt er seinen gewaltigen Arm
und fegt die Stolzen weg mitsamt ihren Plänen.
Jetzt stürzt er die Mächtigen vom Thron
und richtet die Unterdrückten auf.
Den Hungernden gibt er reichlich zu essen
und schickt die Reichen mit leeren Händen fort.
Er hat an seinen Diener Israel gedacht
und sich über sein Volk erbarmt.
Wie er es unsern Vorfahren versprochen hatte,
Abraham und seinen Nachkommen für alle Zeiten.